Buchführung und Steuererklärung haben einen großen Vorteil: Vergnügungssteuer fällt dafür nicht an. Niemand beschäftigt sich gern damit. Steuerberater können diese Abneigung gegen alles, was mit dem Finanzamt zu tun hat, für sich nutzen. Immerhin nehmen sie ihren Mandanten eine unangenehme Arbeit ab und helfen ihnen zudem noch, Geld zu sparen. Die einzige – aber gravierende – Hürde, die dabei zu überwinden ist: Potenzielle Kunden müssen sich mit der Vergabe des Mandats beschäftigen und dabei unter den vielen Anbietern genau Sie als ihren Steuerberater auswählen.
Empfehlungsmarketing steht ganz oben
Ihr wichtigstes Kapital sind zufriedene Mandanten. Nutzen Sie dieses Kapital. Scheuen Sie sich nicht, am Ende eines Gesprächs Mandanten nach ihrer Zufriedenheit und Empfehlungsbereitschaft zu fragen. Große Kanzleien können hier auf ein professionelles Bewertungsmanagement wie den Net Promoter Score (NPS) setzen. Fürs Erste reicht aber auch eine Nachverfolgung von Empfehlungen, damit Sie sich bedanken können. Ein Brief, ein Anruf, vielleicht ein kleines Geschenk freuen den Empfehlenden, zeigen ihm, dass er auf dem richtigen Weg ist und dass er vielleicht weitere Mandanten zu Ihnen bringt. Mit den Interessenten führen Sie einen Schnuppertag oder Projekttag durch. Es muss kein ganzer Tag sein, möglicherweise reichen zwei Stunden. Besprechen Sie in dieser Zeit Details des Auftrags und zeigen Sie bereits Lösungsansätze auf. So spürt Ihr Neukunde, dass er in guten, kompetenten Händen ist.
Steuerberater ist ein digitaler Beruf
Wann haben Sie zuletzt ein Steuerformular ausgefüllt? Als Steuerberater sind Sie gewohnt, mit digitalen Datennetzen zu arbeiten. Aber wie steht es um Ihre eigene Internetpräsenz und Ihren Auftritt in sozialen Netzwerken? Egal, ob Sie ihr Geschäft eher auf Privatleute oder auf Unternehmer ausgerichtet haben, Sie müssen online wahrgenommen werden. Sowohl für die eigene Webseite als auch für den Auftritt in Social Media gilt: Gestalten Sie Ihre Botschaften individuell. Auch wenn Sie die Inhalte extern in Auftrag geben, heben Sie Alleinstellungsmerkmale heraus. Sorgen Sie für Aktualität bei den Stichwörtern. Machen Sie zum Beispiel darauf aufmerksam, dass Bezieher von Kurzarbeitergeld eine Steuererklärung abgeben müssen. Wegen der Corona-Pandemie ist das ein Thema, über das online sehr häufig recherchiert wird.
“Tue Gutes und rede darüber”
Dieses alte Zitat, das verschiedenen Urhebern zugeschrieben wird, ist auch heute noch Leitspruch für Marketingmaßnahmen – natürlich auch in der Steuerberatung. Mandanteninformationen für Steuerberater können extern hochprofessionell erstellt werden. Ein kleines Lexikon auf der Webseite mit Optimierung auf häufige Suchbegriffe verbessert das Ranking bei Google & Co., kurzweilige Erklärvideos fesseln Besucher und erhöhen ihre Verweildauer. Bestandskunden werden in einem regelmäßigen Newsletter mit Informationen aus dem Steuerrecht, mit Steuerspartipps und allgemeinen Wirtschafsnachrichten versorgt. Ein solcher Service kostet zwar Geld (oder Zeit, wenn man selbst alles zusammenstellen will), zahlt sich aber vor allem beim Empfehlungsmarketing aus. Auch wenn das Thema an sich nicht als sexy gilt – wetten, dass Ihr Newsletter mit guten (natürlich legalen) Tricks gegen das Finanzamt weitergeleitet wird?
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