In Europa wurde der Zahlungsverkehr mit der Einführung der SEPA-Überweisungen vereinfacht. Ein Transfer ins europäische Ausland darf nicht teurer sein und auch nicht länger dauern, als Sendungen ins Inland. Die Überweisung wird mit der IBAN und BIC in EURO getätigt. Zum SEPA-Raum gehören die 28 EU-Staaten sowie Norwegen, Lichtenstein, Monaco, Schweiz und Island. Aufträge in EURO sind oft kostenlos, beispielsweise beim Weltkonto DKB Cash. Bei manchen Banken fallen Kosten zwischen 0,99 EUR und 2,50 EUR an. Das gilt für Aufträge bis 50.000,- EURO. Die Gutschrift sollte dafür max. einen Arbeitstag einer Bank dauern.
Eine Überweisung in einer anderen Währung als EURO innerhalb und außerhalb der EU ist nur als Auslandsüberweisung möglich. Die sogenannten SWIFT-Überweisungen können entweder online mittels dem Online-Banking getätigt oder am Terminal in der Bank eingegeben werden. Alternativ kann zwar auch ein Papierbeleg ausgefüllt und am Schalter abgegeben werden, dann fallen aber meistens erhebliche Kosten an. Der Betrag kann entweder in EURO oder in der Währung des Landes angegeben werden. Der Kurs wird dann endsprechend umgerechnet. Sendungen in der Fremdwährung sind meistens günstiger, da deutsche Banken im Vergleich mit den Banken im Ausland bessere Kurse haben. Die Gutschrift sollte maximal vier Bankarbeitstage dauern.
Aufteilung der Kosten bei Banküberweisungen
Die Kosten beider Banken können wahlweise als SHARE, BEN oder OUR aufgeteilt werden. SHARE bedeutet, dass der Sender die Kosten seiner Bank trägt und der Empfänger die Kosten der Empfängerbank. Wird BEN gewählt, trägt der Empfänger alle Kosten und erhält den verbleibenden Betrag. OUR bedeutet, dass der Auftraggeber alle Kosten übernimmt.
Beim Transfer von einem deutschen Girokonto berechnen die Banken einen Prozentsatz des Betrages. In der Regel werden 0,1 % bis 0,175 % fällig. Manche Banken berechnen zusätzlich andere Kosten, beispielsweise für die Währungsumrechnung. Banken wechseln meist zu den Kursen aus dem Eigenhandel. Bei OUR kommen die Kosten der Empfängerbank dazu. Dann kann eine Sendung schnell 75,- EUR bis 95,- EUR kosten. Bei SHARE sollte man je nach Bank in der Regel mit ca. 20,- EUR bis 30,- EUR rechnen.
Die Bank des Empfängers berechnen Gebühren und Wechselkurse. Beides kann sehr schwanken. Für Anweisungen in Ländern mit exotischen Währungen sind die Kosten sehr hoch.
Auslandsüberweisungen mit Transferdiensten
Vorteile der Transferdienste sind die schnelle Verfügbarkeit des Betrages beim Empfänger und geringe Kosten. Die bekanntesten sind
- TransferWise
- Western Union
- MoneyGram
- Paypal
Der Empfänger hat den Betrag bei Zahlung in bar, mit Kreditkarte oder per Sofortüberweisung innerhalb weniger Minuten. Bei Überweisung zum Transferdienst kommt die Bearbeitungszeit der eigenen Bank dazu. Zudem sind die Kosten im Vergleich mit einem Transfer ins Ausland bei einer Bank wesentlich geringer. Für Auslandsüberweisungen in die USA von 1.000,- EUR berechnen Banken zwischen 10,- EUR und 20,- EUR. Bei den Diensten kostet dies im besten Fall 1,80 EUR. Das kann jedoch je nach Kurs variieren. Die Dienste wechseln meist zu den Marktkursen. Die sind in der Regel wesentlich günstiger, als die Kurse der Banken. Die Gebühren der Überweisung werden vorher genau angegeben. Viele der Anbieter zahlen vor Ort den Betrag auch in bar aus. Dies ist in asiatischen und afrikanischen Ländern von Vorteil. Sicher sind die Transferdienste auch. TransferWise z. B. ist TÜV-geprüft.
Fazit
Unter dem Strich werden Überweisungen in EURO innerhalb der SEPA-Zone am besten als SEPA überwiesen. Dagegen sind Geldsendungen in anderen Währungen mit Transferdiensten am günstigsten.
Bild: Bigstockphoto.com / georgepontinojr