Daytrading ist definiert als Handel innerhalb eines Tages von der Börseneröffnung bis zum Börsenschluss. Eine andere Definition gibt es nicht, dennoch haben sich bestimmte Gepflogenheiten etabliert, die zum erfolgreichen Daytrading gehören. Daytrader handeln vorwiegend mit derivaten Anlageinstrumenten, weil die Bewegung einer Aktie, eines Index- oder Rohstofffutures am Tag zu gering ausfallen könnte, um damit profitabel zu handeln. Nur das gehebelte Derivat bewirkt eine Veränderung, die groß genug für die Zielstellung des Daytradings ist. Darüber hinaus benötigen die Händler einen gewissen Kapitalstock, damit sie profitabel handeln können.
Tipp: Weitere Informationen unter www.vaupels-boersenwelt.de
Warum Daytrading?
Daytrading wird vor allem betrieben, um nicht nächtlichen Kurslücken – den sogenannten Overnight-Gaps – ausgesetzt zu sein. Es ist keinesfalls unmöglich, diese Kurslücken in den Handel zu integrieren. Aktientrader, die ihre Positionen oft monatelang halten, müssen damit leben und können sich auf bestimmte Weise dagegen absichern (hedgen). Daytrader haben sich jedoch anders entschieden, was wiederum mit der oben beschriebenen Wahl ihrer derivaten Handelsinstrumente zusammenhängt. Das soll im Detail erläutert werden. Diese Derivate sind CFDs, Knock-outs, klassische Optionsscheine oder Binäre Optionen. Der Trader kann mit solchen Derivaten durchaus auch über mehrere Tage, Wochen und Monate handeln, jedoch riskiert er bei manchen Scheinen wie den CFDs und Knock-outs ein nächtliches K.o.-Ereignis, gegen das kein Hedging hilft. Der gebuchte Schein kann bei Werten, die 24 h gehandelt werden (Gold, Forexwerte, Öl), über Nacht ausgeknockt werden, ein Hedge wäre aber unter Umständen nur an einem deutschen Börsenplatz, der nachts geschlossen ist, einzubuchen. Noch in derselben Nacht schlägt der Kurs zurück, wodurch selbst ein vorab gebuchter Hedge in Gegenrichtung nicht geholfen hätte, denn inzwischen ist der Hauptschein per K.o. verloren, der Hedge hat durch den Rückschlag auch verloren. Es gibt Broker, die den 24-Stunden-Handel anbieten, doch der Trader muss auch schlafen. Er entscheidet sich für das Daytrading.
Kapitaleinsatz und Gewinnmöglichkeiten
Für das Daytrading mit Derivaten (CFDs, Knock-outs) ist ein anfänglicher Kapitaleinsatz im niedrigen vierstelligen Bereich zu empfehlen, mehr geht immer. Wer beispielsweise 2.000 Euro schmerzfrei verlieren könnte, kann entweder während des Urlaubs oder – wenn es die berufliche Tätigkeit (zum Beispiel als Selbstständiger) erlaubt – während seiner sonstigen Berufstätigkeit mit dem Handel beginnen. Es ist in jedem Fall zu empfehlen, nicht sofort alles auf eine Karte zu setzen und den Versuch zu unternehmen, sofort vom Daytrading zu leben. Das würde mit 2.000 Euro auch kaum gelingen, denn ein Gewinn von 100 % schon im ersten Monat ist sehr unwahrscheinlich. Wer mit relativ geringen Einkünften und ohne großes Vermögen seinen Beruf keinesfalls aufgeben kann, andererseits aber auch nicht die Märkte permanent beobachten kann, um Stopps nachzuziehen, kann beim Handel auf Binäre Optionen setzen. Diese werden nur eingebucht und können bei einfachen, binären Ereignissen (der Kurs steigt oder fällt) Gewinne von 70 – 90 % generieren, der Trader muss die Option im Gegensatz zum CFD oder Knock-out nicht zwischenzeitlich managen. Er kann die Binäre Option auch vom Smartphone aus einbuchen, drittens sind hier auch sehr kleine Einsätze im zweistelligen Bereich möglich. Binäre Optionen können auch komplexer gemanagt werden, jedoch spricht gerade ihre einfache Konstruktion Daytrader ohne große Zeit- und Kapitalressourcen an. Wer nun vom Daytrading irgendwann leben möchte, muss natürlich etwas mehr Kapital bewegen. Niemand sollte auf die Idee kommen, dass beim dieser Art von Handel ein konstanter, gar täglicher Verdienst zu erwarten ist. Vielmehr sind Draw-downs, also Rückgänge im Kapitalstand, völlig normal, sie können auch einen Monat lang anhalten. Daher müssen Daytrader, wenn sie nebenberuflich beginnen, ihre Gewinne behutsam kumulieren, um später mit deutlich fünfstelligen Summen zu operieren. Es sind dann realistische Gewinne zu erwarten, die auch in Größenordnungen von etwa 20 % monatlich dem Konto entnommen werden und von denen der Händler leben kann.