Es braucht weder Corona-Krise noch Hochwasserkatastrophe – Fördermittel für Unternehmen gibt es immer, aus ganz verschiedenen Anlässen und von den unterschiedlichsten Stellen. Manche Fördertöpfe schließen sich gegenseitig aus, andere ergänzen sich hervorragend.
Um die optimale Kombination zu beantragen, muss man schon ganz schön belesen sein im Kleingedruckten. Oder jemanden kennen, der Bescheid weiß und dabei gleich auch Anträge stellt, Bescheide prüft und eine korrekte Verwendung der Gelder sicherstellt. Fördermittel-Beratung heißt das Zauberwort – eine Dienstleistung, die Unternehmern hilft und von Spezialisten auf diesem Gebiet angeboten wird.
Europäisch oder lokal
Wie hoch schätzen Sie die Zahl der in Deutschland verfügbaren Förderprogramme für Unternehmer? Je nach Region dürfte man auf eine deutlich vierstellige Zahl kommen. Allein die Förderbank des Bundes, die KfW (früher Kreditanstalt für Wiederaufbau) hat zahllose Angebot rund um die Themen Unternehmensgründung oder Nachfolge, Erweitern und Festigen bestehender Betriebe, Digitalisierung und andere Formen der Innovation, Energie, Elektromobilität und weitere Umweltinitiativen. Gefördert werden auch Auslandsvorhaben. Förderung gibt es nicht nur in Form zinsgünstiger Kredite, sondern auch als nicht zurückzuzahlende Zuschüsse oder als Bürgschaften, die der Hausbank die Kreditgewährung erleichtern.
Viele Angebote passen auf beliebige Betriebsarten wie Produktionsbetriebe, Gastronomie oder Landwirtschaft, andere richten sich an spezielle Interessenten wie beispielsweise die Wohnwirtschaft für barrierefreies Bauen von Mehrgenerationenhäusern. Achten Sie bei der Auswahl eines Beraters auf Kenntnisse Ihrer Region. Denn neben der KfW gibt es auch Förderbanken der Länder und Initiativen auf Ebene von Landkreisen oder kreisfreien Städten.
Begleitung von Anfang bis Ende
Kann ein seriöser Fördermittel-Berater seine Dienstleistung kostenlos anbieten? Einfache Checks sind im Internet gratis zu haben. Allerdings ist hier Vorsicht geboten, denn eine qualifizierte und individuelle Analyse macht viel Arbeit, und die wird kein Experte für ein Dankeschön leisten. Stellen Sie sicher, dass Ihnen die Beratung mehr bringt als eine einfache Google-Suche. Immerhin vertrauen Sie dem Berater eine Menge Daten über Ihr Geschäft an – und diese Daten haben für ihn einen Wert. Durch eine unvollständige oder fehlerhafte Analyse verlieren Sie möglicherweise mehr Geld, als Sie an Beratungskosten gespart haben, und zudem geraten Ihrerseits bereitgestellte Informationen möglicherweise in falsche Hände.
Ein gute Fördermittelberatung darf auch etwas kosten. Gegen Honorar können Sie eine schriftliche Analyse erwarten, die Sie nicht erst in einem persönlichen (Verkaufs )Gespräch erhalten. Auf Basis der Analyse entscheiden Sie, welche Leistungen des Beraters Sie in Anspruch nehmen möchten. Sind Sie als Unternehmer unerfahren in Sachen Fördermittel, konzentrieren Sie sich besser auf Ihre Kernkompetenzen und überlassen den Rest einem Profi. Nachdem Sie gemeinsam die Förderfähigkeit Ihrer Vorhaben geprüft und geeignete Programme ausgewählt haben, stellt der Berater in Ihrem Namen die Anträge mit rechtssicheren Begründungen, damit es hinsichtlich der Bewilligung keine bösen Überraschungen gibt.
Seine Arbeit ist dann aber noch nicht beendet. Üblicherweise verlangt der Förderer einen Nachweis, dass die bereitgestellten Mittel antragsgemäß verwendet wurden. Berichte und Verwendungsnachweise sind ein weiterer wichtiger Baustein der Beratung. Hier braucht man viel Geduld und Erfahrung, um Ärger und Regressansprüche zu vermeiden. Der Profi an Ihrer Seite kümmert sich um die Bewältigung der vielleicht in Ihren Augen überflüssigen, aber leider notwendigen Bürokratie.
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